Die Betreuung der Schwangerschaft und der werdenden Mutter gehört zu den wichtigen Aufgaben des Frauenarztes. Manchmal ist bereits vor der Schwangerschaft eine Untersuchung und Optimierung der Rahmenbedingungen sinnvoll.
Ist eine Schwangerschaft vermutlich eingetreten, kann diese zunächst von der Patientin selbst durch einen preiswerten Schnelltest aus der Apotheke gesichert werden. Noch empfindlicher und früher ist dies durch einen Schwangerschafts-Test im Blut möglich.
Die Krankenversicherungen gewähren im Schwangerschaftsverlauf wichtige Basis-Untersuchungen, die auch im Mutterpass vermerkt werden.
Dieser ist ein wichtiges Dokument, das Sie während der Schwangerschaft stets bei sich tragen sollten und bei jedem erneuten Besuch beim Frauenarzt mitbringen wollen.
Vorgeburtliche Untersuchungen:
- Blutgruppen-Bestimmung und Antikörperstatus
- Serologische Tests zur Prüfung des Impfschutzes gegen Röteln, Toxoplasmose und andere Infektionskrankheiten
- Toxoplasmose und andere Infektionskrankheiten
- Blutbild, Urin- und Blutdruckkontrollen
- Kontrolle des Wachstum des Kindes (indirekt über das Wachstum der Gebärmutter)
- Erhebung des Muttermundbefundes und Gewichtsmessung
Diese Kontrollen erfolgen zunächst in vierwöchigen, im weiteren Schwangerschafts-verlauf dann in kürzer werdenden Intervallen.
Ultraschall-Überwachung: Regelmäßige sonographische Kontrollen des Kindes sollen Anomalien erkennen lassen und das Wachstum verfolgen.
Blutfluss – (Farbdoppler) Untersuchungen lassen Rückschlüsse auf die Durchblutung der Frucht und eventuelle Gefahrensituationen zu.
Ab der 26. Schwangerschaftswoche kann bei dem Verdacht auf vorzeitige Wehen oder Beeinträchtigungen des kindlichen Befundes ein CTG (Aufzeichnung von kindlichem Herzschlag, Wehentätigkeit und kindlichen Bewegungen) veranlasst werden. Bei Auffälligkeiten im Verlauf der Schwangerschaft können weitere wichtige Untersuchungen veranlasst werden.
Von den Krankenversicherungen werden zwei Hauptuntersuchungen per Ultraschall im Laufe der Schwangerschaft angeboten:
Zum einen der sogenannte «Ersttrimester-Test, ETT» in der 12.-14. SSW. Hier wird einerseits im Ultraschall das Kind analysiert und es wird die sogenannte «Nackentransparenz» gemessen. Diese Messung wird mit zwei Laborwerten in einem Algorhythmus korreliert, so dass eine Wahrscheinlichkeits-Aussage über das Risiko einer körperlichen- oder Chromosomenstörung getroffen werden kann.
Zum zweiten wird in der 20. bis 22. SSW das sogenannte «Organscreening» angeboten. Hier wird in einem differenzierten Ultraschall der Fetus nach den einzelnen Organstrukturen untersucht und auch hier lassen sich Anomalien oder Fehlbildungen erkennen.
Diese Untersuchungen können aber auch von der Patientin, wenn sie den sogenannten «Wunsch auf Nichtwissen» hegt, abgelehnt werden. Wir empfehlen diese aber, da sie doch eine hohe Sicherheit geben, möglichst ein gesundes Kind zur Welt zu bringen.
Bei erhöhtem mütterlichen Alter oder besonderen Familienkonstellationen können Tests zur weiteren Abklärung von Chromosomenstörungen durchgeführt werden, sowie ergänzende Ultraschall-Untersuchungen angeboten werden.
Wenn nötig oder gewünscht können auch definitive Chromosomenuntersuchungen des Kindes erfolgen. Hier ist einerseits die «Amniozentese (Fruchtwasserpunktion)» zu nennen, die üblicherweise zwischen 13. und 15. Schwangerschaftswoche durchgeführt wird. Dabei wird mit einer sehr dünnen Nadel die Fruchthöhle punktiert und ca. 10 ml Fruchtwasser entnommen, das dann von Genetikern untersucht wird.
Alternativ kann eine „NIPT“ (non-invasive prenatal testing = nichtinvasive vorgeburtliche Untersuchung) durchgeführt werden. Da im Blut einer Schwangeren auch DNA des ungeborenen Kindes (sog. zellfreie DNA) zirkuliert, ist man seit 2012 in der Lage, aus einer Blutprobe der Mutter auf genetische Fehler des Kindes zu schliessen. Der Aufwand für diese Untersuchungen ist erheblich -und damit teuer- und wird nur von wenigen Speziallabors angeboten. (Bei einem auffälligen Test, muss allerdings das Ergebnis dann doch noch durch eine Amniozentese gesichert werden). Ist er aber unauffällig, hat man eine 99,0%ige Sicherheit, dass keine der klassischen Trisomien vorliegt.
Dieser Test wird von gesetzlichen Grundversicherungen nur übernommen, wenn bei dem Ersttrimester-Test ein auffälliges Ergebnis zutage tritt – aber jede Patientin kann auf Wunsch auf eigene Kosten einen solchen Test durchführen, wenn sie eine maximale Sicherheit für ihr Kind gewährleisten möchte. Die Kosten belaufen sich derzeit auf etwa 650-800,- CHF
Gemäss neuen Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit BAG bieten wir allen schwangeren Frauen ab dem zweiten Drittel der Schwangerschaft Impfungen gegen Keuchhusten und Grippe an. Bitte bringen Sie zur ersten Kontrolle Ihren Impfausweis mit!
Wenn Sie Grund-Versichert sind werden wir Sie gegen Ende der Schwangerschaft in der von Ihnen gewählten Geburtsklinik vorstellen, so dass Sie dort bereits Kontakte knüpfen können, Hebammen kennen lernen und mit den dort geburtshilflich tätigen Ärzten den Geburtsmodus besprechen können.
Wenn Sie privat oder halb privat versichert sind, ist es uns eine große Freude, Sie auch selbst bei der Geburt betreuen zu können. Dr. Dietz ist in den Kliniken Hirslanden, Bethanien und Klinik im Park akkreditiert und kann dort auch die komplette Geburtshilfe und Nachbetreuung wahrnehmen.
Wir überwachen Ihre Schwangerschaft, so dass Sie sich auf ihr gesundes Baby freuen können !